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Der Botaniker und Präparator Fitzgerald versteht die Welt nicht mehr. Obwohl es bei ihm außer ausgestopften Vögeln doch nichts zu holen gibt, hat man eingebrochen. Das Mysteriöse aber ist, dass der oder die Einbrecher gar nichts entwendet haben. Oder doch? Zumindest findet sich auf Fitzgeralds Bücherregal kein Staub -- also müssen zumindest die Bücher durchgesehen worden sein. Langsam beschleicht Fitzgerald der Verdacht, dass der Einbruch etwas mit dem Wunsch von Karl Anderson zu tun hat. Der Sammler und Geschäftsmann erteilt Fitzgerald den Auftrag, das letzte Präparat des Rätselhaften Vogels von Ulieta aufzuspüren, den Kapitän Cook 1774 von seiner Südseeexpedition mitgebracht hat und der dann in die Hände seines Botanikers, des Naturforschers Joseph Banks, geriet. Diese aus der Ich-Perspektive erzählte Geschichte hat der Londoner Autor Martin Davies, der Die Pflanzenmalerin nach langen Reisen laut Verlagsinformation „auf einem Fjord in Grönland“ schrieb, mit einer historischen Geschichte rund um die große Liebe des Botanikers Banks verknüpft, der kurz vor seiner Reise mit der Endeavour Cooks die Pflanzenmalerin Mary Burnett kennen und lieben lernt -- eine unstandesgemäße Beziehung, die nach der Geburt eines gemeinsamen Kindes auseinander geht. Trotzdem: Nach seiner Rückkehr hat Banks seiner Geliebten den Rätselhaften Vogel von Ulieta anvertraut. Also muss Fitzgerald die Geschichte der Pflanzenmalerin rekonstruieren, um den Vogel aufzuspüren. Ein Wettlauf gegen die Zeit: denn noch jemand scheint Interesse an dem Präparat zu haben. Und der schreckt vor Verbrechen nicht zurück. „Etwas wirklich Einmaliges hat vielleicht doch seinen Wert“, heißt es an einer Stelle von Davies’ Die Pflanzenmalerin. Auch wenn man den Roman wohl kaum als einmalig bezeichnen kann, ist er dennoch überaus lesenswert. Gute Unterhaltungsliteratur für alle, die einen spannenden Plot mit historischem Anhauch und einer Spur Liebe und Geheimnis zu schätzen wissen. --Stefan Kellerer
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